Geschichte

Aus: Schozach-Bottwartal-Echo Nordheim, Neckarwestheim, 02.05.1997


Die Neckarwestheimer Pfarrei umfaßte urspünglich nur den Ort Kaltenwesten, also das spätere Neckarwestheim; dieser war eine Gründung der Liebensteiner. 1722 kam der Pfahlhof hinzu. Nach dem Stand von 1920 gehörte noch der Leuchtmannshof sowie Schloß- und Hofdomäne Liebenstein dazu.

 

Weil die Schulkinder offensichtlich sehr fleißig die sonntäglichen Gottesdienste besuchten, mußte die damals kleine Kirche zu Kaltenwesten vergrößert werden. Solches hatte der Besigheimer Dekan Zeller 1841 nach einer Schul- und Kirchenvisitation in einem Schreiben an das württembergische Konsistorium angeregt. Für die Schulkinder, so hatte er moniert, gebe es keinen eigenen Sitzbereich im Gotteshaus. Auch komme es zu Unzuträglichkeiten während der Gottesdienste, weil Mannsbilder und Weiber aus Raummangel nicht getrennt sitzen konnten, hatte der Gottesmann des weiteren nach Stuttgart berichtet.


So wurde 1844 unter Drehung des Längsschiffes an den Turm der alten Kirche - sie war 1620 erweitert worden - die neue angebaut. “Die Kirche selbst, welche in einem mit romanischen und gothischen Formen gemengten Baustil schön und entsprechend ausgeführt ist, hat hohe, rundbogige, in den Bogenteilen gothische gefüllte Fenster und stumpfwinklige  Giebel mit Rundbogenfriesen“ (Aus Beschreibung des Oberamts Besigheim von 1853). 1847 wurde eine kleine Orgel angeschafft. „Der massive, noch von der früheren Kirche herrührende Turm, ..., ist viereckig und geht gegen oben in ein Achteck über, an welchem schön ausgeführte gothische Fenster sich befinden und über dem ein steinerner Kranz um den Thurm zieht.“ (Oberamt Besigheim)

 

Bei der ersten Innenrenovierung der ev. Kirche 1895 wurden rechts und links neben der Kanzel 2 Bilder aufgehängt (Lehrender Christus und Heilender Christus). Diese Bilder wurden 1933 anläßlich einer weiteren Renovierung der Kirche entfernt und durch einen Wandspruch ersetzt. Sie wurden ausgelagert und erst 1991 beim Abriss in einer in der Nähe der Kirche stehenden Scheune wiederentdeckt. Sie wurden zwischenzeitlich restauriert und hängen nun wieder in der Kirche, allerdings bedingt durch die Drehung des Kirchenschiffs bei der Renovierung 1956 nicht mehr an ihrem alten Platz. Die Bilder stammen von dem regionalen Künstler Karl Theodor Bauerle, bei dem es sich wahrscheinlich um den Sohn des bekannteren Malers Karl Wilhelm-Friedrich Bauerle handelt (Bilder in der Staatsgalerie Stuttgart)

 

Einen ausführlicherer Artikel finden sie hier: Geschichte der Gregoriuskirche